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KREISVERBAND RECKLINGHAUSEN

Lieferverträge für Gas aus Katar überprüfen

„Das Unvorstellbare ist jetzt Realität. Die Scheichs aus Katar kaufen nicht nur für 200 Milliarden Dollar eine Fußball-WM und deren geldgierige Funktionäre, jetzt machen sie auch vor Politikern nicht halt“, kommentiert der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke die Haftbefehle gegen eine Vizepräsidentin des EU-Parlaments und weitere Verdächtige im Brüsseler Korruptionsskandal. „Wer so vorgeht, will sich die Welt kaufen. Und leider ist das jetzt in Europa gelungen, im Europäischen Parlament, in dem die gewählten Vertreter von 27 Nationen sitzen.“

 

Radtke, Sozialexperte der EVP-Fraktion, befürchtet den größten Korruptionsskandal der europäischen Politik. „Wenn bei den Festgenommenen zuhause schon Tüten mit Geldscheinen von mehreren 100.000 Euro gefunden wurden, dann ist das möglicherweise erst der Anfang eines großangelegten Versuchs der Scheichs, die politische Meinung in Brüssel mit ihren Millionen zu beeinflussen. Dass sich die Emissäre des Emirats rund um ihre WM auch noch hochrangige Brüsseler Politiker und europäische Gewerkschaftsführer für die Schönfärberei ihrer menschenverachtenden Gesellschaftspolitik kaufen, zeigt die gesamte Skrupellosigkeit ihres Denkens und Handelns.“

Jetzt gelte es, in Brüssel schnell Fakten zu schaffen. Radtke: „Die Überprüfung und Erweiterung der Transparenz- und Lobbyregeln für Drittstaaten und der von ihnen gegründeten Lobbyfirmen steht absolut auf der Tagesordnung. Das EU-Parlament muss zusätzlich mit einem Untersuchungsausschuss die gesamten Vorgänge rund um die Bestechung von Abgeordneten im EU-Parlament aufklären.“

Europapolitiker Radtke fordert angesichts des Verdachts der Korruption westlicher Politiker durch das Emirat Katar Bundeskanzler Scholz und Bundeswirtschaftsminister Harbeck auf, ihre kürzlich abgeschlossenen Lieferverträge über LTG-Gas zu überprüfen. „Wir müssen uns die Frage stellen, ob der Westen mit seinen Milliarden Euro für Gaskäufe dieses korrupte Regime am Golf weiter unterstützen will oder ob die Geschäftsbeziehungen aufgrund der aktuellen Situation nicht besser eingefroren werden?“